Von 1882 bis heute

Die Historie der Jaeger Gruppe

Franz Willich gründet 1882 in Dortmund ein Unternehmen, um bis dahin unbekannte „isolierte Rohrleitungen und Behälter mit Blechummantelung“ anzubieten. Mit Tatkraft und Ideenreichtum stellt er seine Firma F.Willich schnell auf wirtschaftlich gesunde Füße. Damit ist der Grundstein für die heutige Jaeger Gruppe gelegt – ein Dortmunder Familienunternehmen über 5 Generationen.

Der Grundstein für die heutige Jaeger Gruppe

Viel hat sich seit der Gründung 1882 geändert, nicht nur der Name. Auf Franz Willich folgte sein Schwiegersohn Heinrich Jaeger. Seit 2010 steht dessen Ur-Enkel Johann Jaeger an der Spitze des Familienunternehmens. Jede Generation übernahm ein gesundes Unternehmen voller Zukunftschancen. Auch die heutige Generation gibt alles dafür, dass es erneut gelingen wird.

Die 5. Generation übernimmt

Nach der deutschen Wiedervereinigung wird im Osten des Landes expandiert. Es werden eine Reihe von Firmenstandorten in der ehemaligen DDR gegründet. 1992 entstehen die ersten Unternehmen der heutigen Firmengruppe Jaeger Bernburg. Die Trockenbausparte der Jaeger Gruppe entwickelt sich zum Spezialisten für den kompletten Innenausbau. Seit 2005 firmieren die Unternehmen als Jaeger Ausbau.

2010 folgt der nächste Generationswechsel. Mit Johann Jaeger übernimmt der Sohn Hans Jaegers die führende Rolle der Jaeger Gruppe und entwickelt das Unternehmen im Sinne seines Vaters weiter. Damit tritt die 5. Generation an die Spitze des Familienunternehmens.

Die Jaeger Gruppe im Zeichen des blauen J

Um den den optimalen Übergang des Familienunternehmens auf die nächste Generation vorzubereiten, wird die Willich-Gruppe durch Realteilung neu strukturiert.

Unter der Führung von Hans Jaeger entsteht die Jaeger Gruppe. In dieser werden die Bauaktivitäten gebündelt. Dazu zählen Akustik- und
Trockenbau, Tiefbau, Kanalbau und Rohrbau. 1991 beschäftigt die Jaeger Gruppe rund 1.200 Mitarbeiter.

Das markante Jaeger J wird das Logo der neuen Jaeger Gruppe – und bis heute das verbindende Element fast aller Unternehmensteile.

Expansion und Teilung

Unter Egon Jaeger entwickelt sich F.Willich von einem handwerklichen Isolierbetrieb zu einer Unternehmensgruppe, die weltweit aktiv ist. Nach seinem Tod 1976 übernehmen die Söhne Hans und Fritz Jaeger die Führung. Neben der Isolierung kommen neue Bereiche hinzu bzw. gewinnen an Bedeutung. Da ist der Trockenbau, der Brandschutz und die Elektriksparte.

Mit dem Erfolg wächst auch der Platzbedarf: 1979 bezieht das Unternehmen seinen neuen Sitz in der Bünnerhelfstraße in Dortmund-Dorstfeld. Bis zum heutigen Tag ist diese Adresse der Stammsitz der Jaeger Gruppe. 1982 feiert das Unternehmen das 100-jährige Bestehen. Willich ist mittlerweile eines der größten europäischen Isolierunternehmen.

1989 hat die Willich Gruppe rund 3.000 Mitarbeiter und über 20 Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Das Familienunternehmen muss jetzt optimal für die nächste Generation vorbereitet werden. Die Brüder Fritz und Hans Jaeger vollziehen die Realteilung der Willich Gruppe.

Neue Stärke

Nach Kriegsende startet Egon Jaeger sofort durch. Zunächst findet er Büros in Dortmund-Hörde. Der Wiederaufbau kann beginnen. Zunächst ist die Arbeit stark geprägt von Improvisationen und Materialmangel.

Egon Jaeger sucht den schnellen Kontakt zu seinen heimgekehrten Mitarbeitern. Die Firma ist dabei Rückhalt und Familie zugleich. Die gesundheitlich Angeschlagenen werden auch mit den nötigen Lebensmitteln versorgt.

1948 wird die Firma Josef Emons übernommen, die den Ursprung der heutigen Unternehmensgruppe Jaeger Ausbau bildet. 1950 wird der neue Firmensitz in der Kanalstraße im Dortmunder Hafen bezogen. Seit der Währungsreform verläuft die Entwicklung rasant.

Noch in den 1950er Jahren entstehen erste Niederlassungen. F.Willich entwickelt sich zu einer weltweit engagierten Unternehmensgruppe.

Zerstörte Pläne

Mit Egon Jaeger tritt die 3. Familiengeneration in die Geschäftsführung ein. Er übernimmt die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Heinrich. Bislang leitete Egon Jaeger die Niederlassung in Düsseldorf. Erst 26-jährig, muss er nun sein unternehmerisches Führungsgeschick während der Weltwirtschaftskrise beweisen.

Die Mitarbeiter von F.Willich bescheinigen Egon Jaeger ein besonderes unternehmerisches Gespür. Er präsentiert sich als Persönlichkeit mit starker Willenkraft und hervorragenden Führungseigenschaften. Die nächsten Jahrzehnte der Firma werden stark von ihm geprägt sein.

Doch zunächst zerstört der 2. Weltkrieg alle Pläne. 1944 wird Dortmund von massiven Bombenangriffen getroffen. Die Stadt ist schwer zerstört. Auch das Stammhaus von F.Willich liegt in Trümmern. Kein Bleistift ist übrig geblieben, kein Geschäftsvorgang mehr vorhanden.

Stetes Wachstum

Nach dem Tod Franz Willichs übernehmen seine Schwiegersöhne die Firmenleitung. Der Ingenieur Heinrich Jaeger wird der fachliche Kopf des Unternehmens F.Willich.

Beide Schwiegersöhne führen das Unternehmen im „Geiste des Gründers“ fort: als handwerklicher Isolierbetrieb. Auch in der Geschäftstüchtigkeit stehen sie ihrem Vorgänger in nichts nach.

Ideenreichtum und Zuverlässigkeit steigern die Bekanntheit im ganzen Ruhrgebiet immer weiter. Gewinn und Mitarbeiterzahl wachsen stetig.

Die Beschäftigten sind in nahezu allen größeren Betrieben der Eisen-, Kohle-, Kali-, und Chemieindustrie im Einsatz. Aufträge kommen schließlich sogar aus dem Ausland.

Der Beginn

Franz Willich gilt als ideenreicher und tatkräftiger Mann. Ein Chronist beschreibt ihn als „langschinkigen Westfalen, der seine Zigarren aus einer halblangen Weichselpfeife zu rauchen pflegt“. Bereits als 19-Jähriger gründete er seine erste Firma, um mit Bergwerksartikeln zu handeln.

1882 gründet er das Isolier-Unternehmen F.Willich in Dortmund. Dieses bietet bisher unbekannte „Isolierte Rohrleitungen und Behälter mit Blechummantelung an. Damit behauptet es sich erfolgreich am Markt.

Mit der Erfindung richtungsweisender Isoliertechniken für „niedriggespannte Dämpfe“ floriert die Firma in den Folgejahren weiter. Willich gilt auf seinem Gebiet als einer der führenden Fachleute in Deutschland.

Sehr erfreulich entwickelt sich auch das Bergbaugeschäft der Firma. Der Handel mit Bergbauartikeln aller Art, Treibriemen und Transportbändern wird weiter ausgebaut und entwickelt sich sehr dynamisch.

1903 stirbt Franz Willich mit nur 54 Jahren.